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Hüttenzauber - Dienstag, den 05.09.2023

Die ersten Gäste . . .


Die Nacht war so naja. Unterm Dach ist es ganz gut gelaufen und im Freien hat es natürlich ein wenig länger gedauert. Mein erster Versuch begann im Vorraum, weil ich die Damen der Mountainbiketour nicht vollschnarchen wollte. Gegen 11 Uhr musste ich aber dann nach draußen wechseln, weil es einige Zelte nicht geschafft haben ihre Stimmen im Zaum zu halten. Ich machte mir (echte) Sorgen um die Tiere im Wald, weil es einfach mega laut war und sich einige von Zelt zu Zelt angeschrien haben und gegenseitig um Ruhe baten – ein Teufelskreis. So habe ich bis 3 Uhr auf der mittleren Bank im Bus „geschlafen“. Beendet habe ich die Nachtruhe dann wieder im Vorraum um 6 Uhr. Sonnenaufgang auf der Terrasse genießen und die Kinder bis 7 Uhr schlafen lassen. Danach dann die Musikbox an und die Kinder aus den Federn schmeißen. Küchendienst beginnt pünktlich und läuft gut. Die ersten Kids können um halb acht mit der ersten Mahlzeit beginnen. Es läuft für den ersten Morgen richtig gut und ich bin zufrieden. Auch der Spüldienst macht nen guten Job und die Studis natürlich auch. 

Wir bereiten uns auf die ersten Gäste vor und beschäftigen uns mit Hausmacher Worschd, Weißem Käse, Fläschknepp mit Meerrettich un Handkes mit Mussig. Mälzer und Henssler sind soooo fleißig und wollen schnell alles selbstständig machen und zubereiten. Zwiebelringe und -scheiben schneiden mit Weinen & Gurken schnipseln - toll. sEbike uns Gutsel managen die Kasse und den Getränkedienst an der Theke. Heute nur eine kleine Karte – ich habe es ja gestern erklärt. Subb un Wärschd will niemand – vielleicht morgen. Der Rest der Truppe zeigt sich leider nur wenig am Küchen- und Thekenablauf interessiert und vergnügt sich im Freien. Da wir nicht von TUI sind und Urlaub machen, bekommen die Freigänger nun auch ein paar Aufgaben, kümmern sich um den Müll in der Umgebung und um störendere Hölzer auf dem Spielplatz. Der Tiroler, ImmerHunger, der Skibo, Frontlocke und Lolek gehen mit nem Müllsack bis zur Walddusche und sammeln fleißig Plastik und Flaschen. 

Sporadisch kommen die ersten Bergmenschen in die Hütte. Der erste Weißherbstschorle wird schon kurz nach 10 gemischt und gemütlich inhaliert. Die Biker warten vor der Hütte auf Christian, der ein neues Bike organisieren musste, weil der ExBoxweltmeister aus seiner Truppe gestern sein Rad vernichtet hat. Nach einer gefühlten Ewigkeit rollen sie von dannen und wir bleiben mit unseren wenigen Gästen zurück. Unendlich geduldig warten Mälzer und Henssler auf die Bestellungen und liefern ab. BusNele macht nebenbei ein Blech Apfelstreußel und Simon sagt bis moie. Der Fleiß der Außengruppe hält sich in Grenzen und bald kommen die ersten Anfragen, ob sie mit Rad oder zu Fuß touren dürfen – natürlich dürfen sie.

Die Finnen kommen – ach ne es sind ja die Deutschen, die morgen nach Helsinki fliegen und unsere Schule in Skandinavien vertreten. Zusammen mit Judith spülen sie Geld in unsere Kassen und verweilen ein, zwei Stunden auf der sonnengefluteten Terrasse und dem Spielplatz. Einer vergisst seinen Pulli. Ich muss eh nochmal nach Landau, weil auf den Toiletten Lichtnot herrscht und bringe das Textil in die Schule. Zurück auf der Hütte – wenige Besucher. Mein Bruder kommt mit Gattin, Schwiegertochter und Enkelinnen – die Sehnsucht treibt ein Mädel zu ihrem Mann. Ein 9er Kind kommt mit Eltern. Es ist immer ein bisschen Betrieb und wird nicht wirklich langweilig. 

Die Kinder fahren und laufen nochmal zur Walddusche. Die Neles gehen mit Lipgloss ne Stunde joggen. Dann beginnen wir gemeinsam Gemüse für das Ratatouille zu schneiden – fleißige Kinder. Nele zusammen mit dem Kleinen – der Rest selbstständig. Es macht Spaß. Der Reis ist fertig und es geht los. Es ist wirklich traurig, wie viele Kinder kein oder wenig Gemüse essen. Es ist noch genug übrig, dass wir morgen Abend das Gleiche essen werden – PECH FÜR DIE ANTI-GEMÜSE-GANG. Beim Essen auf der Terrasse ist die Stimmung sehr entspannt und man hat das Gefühl, dass sich die Kinder langsam finden und jeder mit jedem kann. Ich persönlich bin ziemlich unzufrieden – zu viele Kinder sind nur da und bringen sich in der Gruppe, außer bei den gemeinsamen Mahlzeiten, nicht ein. Aber vielleicht bin ich auch zu ungeduldig – wir sind ja erst zwei Tage zusammen. 

Heimweh – ein bescheidenes Gefühl. Wer es nicht RICHTIG verspürt, der kann es nur schwer verstehen und macht vielleicht auch dumme Sprüche. Zum Glück habe ich davon bei meinen Kindern nix gehört. zu Hause Kraft sammeln find ich ok. Es spricht dafür, dass man sich dort gut aufgehoben und geborgen fühlt. Morgen geht wieder die Sonne auf, wir starten gemeinsam in einen neuen Tag und machen hoffentlich alle wieder kleine Schritte in die richtige Richtung. 

Herausforderung ist geil – noch geiler wird sie, wenn wir alle an einem Strang ziehen.
Simon, wir drücken die Daumen!

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