Direkt zum Hauptbereich

Hüttenzauber - Freitag, den 08.09.2023

Küchenschlacht und Baukünstler . . .


Doppelvokal, was du gestern Abend in der Küche geleistet hast war phänomenal – mal sehen wies heute weiter geht.
Nix gegessen, Tagebuch gelesen, langes Gespräch mit der gesamten Truppe – sehr schöne und reflektierte Kommentare, die allen helfen werden heute besser zu sein. Die jungen Gastwirte bis halb elf die größeren bis 11 – die ganz GROßEN BIS 0:15 Uhr. Simon und ich klönen über Fußball, die Uni, s Saarland uns Guiness Buch der Rekorde – do steht er nämlich drin. Ihr wisst nicht warum ? – fragt ihn. Auf der Terrasse liegen heute wieder einige Helden und schlafen ruhig vor sich hin. Das Zelt aus Sternen ist viel schöner als ins Handy zu schauen und Mails aus der Schule zu checken. Also Handy weg – mein Job ist jetzt Herausforderung und dazu gehört Schlaf. Der ist morgen früh um halb sechs wieder vorbei und die Tage des Donners rücken näher.
Aufstehen: erst um halb 8 Frühstück. Heute mit Rührei mit und ohne mit Speck, ansonsten wie immer. Draußen auf der Terrasse: 5-Sterne-Blick ins Tal, entspannte Kinder, keine Anspannung. Die Morgenroutine geht weiter, bis in der Küche alle Vorbereitungen für den Tag abgeschlossen sind. Stationen besetzt – heute nur „Kaltes“ und Flammkuchen: Kä Fläschknepp – Kä Subb – dodefor Waffle, Gedriggelde un Kuche.
So ähnlich wird’s auch am Wochenende sein – am Samstag gibt’s Subb un Worschd als Warmes un am Sunndach Fläschknepp –
also immer nur eine warme Mahlzeit – das bekommen die Kinder gewuppt – hoffe ich.
Der heutige Tag ist geprägt von Harmonie und Routine. Viele routinieren in der Küche vor sich hin, andere routinieren weiter ihr tief verfestigtes Nichtstun – das Spiel beginnt.
In der Küche entsteht im Laufe des Tages ein neues Traumduo am Flammkuchenofen. Der Doppelvokal un de Schmalhans haben die Umluft voll im Griff und liefern konstant und zuverlässig ab. Ebenso die Grinsekatze und Lipgloss am Doppelwaffeleisen. In der 75. Minute will sich die Grinsekatze auswechseln lassen, weil sie Besuch erhält. Auf der Bank im Freien sitzt leider kein gleichwertiger Ersatz. Weder der Schaffschuhverschdeggler noch IchhabmeiWasservergesse sehen sich in der Lage die Lücke zu füllen und so muss Lipgloss alleine weiterschöpfen, gießen, schließen, warten, öffnen, lösen, pudern und weitergeben. Ein harter Job, den sie am Doppelwaffeleisen perfekt bewältigt.
Um den Spülkreis tummelt sich auch heute wieder die Frontlocke. Er hat sein Spielfeld voll im Griff und weiß sowohl offensiv („hilf mir mal“)  wie defensiv („mach ich alleine“) zu gefallen. Auf dieser Position brauchen wir in den beiden  kommenden Begegnungen mehr Unterstützung als heute. Das, was der Tiroler abgeliefert hat, war heute einfach zu wenig. Er war im Freien an anderen Fronten gefordert, aber heute war ja auch keine große Gefahr in Verzug. Alle anderen Positionen waren einfach besetzt und das war auch gut so, denn unser heutiger Gegner hat es nicht verstanden im System mit vielen Angreifern unsere Defensive so unter Druck zu setzen, dass sie zusammenbricht. Immer wieder, wenn auch dauerhaft und über die gesamte Spielzeit rollten die Angriffe auf unsere Theke zu, die jedoch immer wieder den Ball mit Freundlichkeit eroberte und an die Küche weitergab. Dort war es für keinen der Beteiligten ein Problem mit seinen Aufgaben klar zu kommen und den Ball übers Mittelfeld zurück zur Theke zu bringen. Top Job bis 18 Uhr. Auch alle Wechsel der Trainer haben sehr gut funktioniert. In der Schlussphase haben die Spieler die Wechsel selbst übernommen und der Coach konnte sich im Keller um Abgänge und Neuzugänge kümmern. Respekt, wer solche Spieler hat. Hier endet die  Berichterstattung aus der Küchenschlacht Ringelsberghütte gegen alle, die schnell, zuverlässig und gut versorgt werden wollen.
Auch um das Stadion herum waren die Akteure nicht faul und haben nach der gestrigen Krisensitzung Ideen aufgegriffen und sofort umgesetzt. Mälzer wählte den Weg heraus aus der Küche und begab sich in schwindelnde Höhen, um die Hütte im Randbereich von Fremdkörpern zu befreien. Auch schwierige Platzverhältnisse und unterschiedliche Höhen schafften es nicht seine Unternehmung zu stoppen. Dachkannel sauwer. Im Bereich zwischen Boden und Dach kämpfen derweil BusNele und ImmerHunger, der ab heute Bob (der Baumeister) heißt,  auf einem Tisch mit Holz darum, dass die ankommenden und sich wieder entfernenden Gäste beim Blick auf das zu Sehende konzentrieren können. Sie bauen an Schoppehaltern fürs Geländer um die Terrasse, die bald das Sahnehäubchen auf einem Ringelsbergspiel ist. Je länger die Zuschauer staunen, desto länger gehen in der Spitze auch Schorle über die Theke. Auch die Platzwarte Schaffschuhverschdeggler und IchhabmeiWasservergesse machen rund um das eigentliche Geschehen am heutigen Tag einen guten Job am Unkraut. Der Kompass und die Kreisklasse, die heute auf Verbandsliganiveau agiert, befreien den Boden rund um die Hütte von vielen unterschiedlichen Beautygegnern und begradigen die Zugänge, um den Zuschauern auch in Zukunft einen sicheren Zugang zu Vor-, Haupt- und Nachspeise zu ermöglichen. So endet ein Spieltag, an dem sich gezeigt hat, dass sich die Geduld der Trainer ausgezahlt hat, weiter an den eigenen Kader zu glauben.
Wir verabschieden uns hiermit aus dem langsam leerer werdenden Bereich um die Hütte und sagen tschüß bis morgen
Was war noch? Viel persönlicher Besuch. Meine Schwiegereltern mit Cousin und Spende. Meine Frau mit Freundin und Tochter. Ehemalige Studenten und Fußballkollegen. Ehemalige Kollegin, bei der ich Lesen und Schreiben gelernt habe – oder durch oder so. Viele entspannte, geschwitzte, große, kleine, junge und alte Menschen, die am Ende zufrieden nach Hause gewandert sind.
Mittags warm gegessen, weil Küche kalt. Abends kalt gegessen, weil Küche schon sauber. Wikingerschach gespielt, viel geredet, mehr zueinander gefunden und richtig gezofft. Es war von Allem etwas dabei und wir kommen voran.
Die beiden kommenden Tage werden zeigen, ob wir auch Dauerbetrieb können. Dauerbetrieb kann auch mal 6 Stunden dauern. Morgen Abend wissen wir mehr. Generalprobe Samstag. Premiere Sonntag. Heute gehen alle  8er und 10er zur gleichen Zeit um 10 in die Schlafsäcke. Die anderen planen weiter. Doppelvokal, du hast alles von gestern getoppt.
Wir sitzen schon in der Kabine und besprechen das Spiel – es klopft – Videobeweis. Vier Offizielle auf der Terrasse verlangen nach Rotwein. Sie besprechen sich und kommen zum Schluss, nach einer Stunde, überein, dass alles von vorne bis hinten in Ordnung war. Spielende. Die Kosten für den Videobeweis zahlen die Offiziellen – 8 Euro, Spielende.

Kommentare