Ein weiterer Tag, um auf der Hütte zu zaubern . . .
In der ganzen Nacht kein tropfen Regen – die Kinder haben falsch entschieden – ich richtig. Nun habe ich meine Nacht alleine und in Ruhe auf der Terrasse gehabt und bis halb sieben geschlafen – Rekord – heute hat auch keine Sonne geweckt. Um halb acht gehe ich rein, koche Kaffee und die bayrischen Jodler wecken die Hütte. In dieser sieht es verboten aus. Nach der gestrigen Fußball-Völlerei haben wir das Essbare vor den Siebenschläfern, die hier mit uns wohnen und spielen, versteckt – alles andere blieb stehen. Matratzen, Isomatten, Feldbettenlager – alles muss weg – aufstuhlen – auskehren – abstuhlen – Tische wischen – Frühstück vorbereiten. Los geht’s – schnell geht’s – Hand in Hand geht’s. Die Kinder funktionieren und ich düse in die Schule zur Blausackveredelung und zurück zur Garage Nachschub holen. Eva mit, im wahrsten Sinne des Wortes, Anhang kommt gelaufen und fährt mit hoch – Hüttenfachgesimpel. Ich (Nixwisser) frage - sie (Alleswisserin) antwortet. Auf der Hütte sieht es sehr gut aus. Die Gerichte sind vorbereitet und die Kinder spielen, handwerken und mal(t)en. Unfassbar, wieviel Webär malt ist sensationell. Er überreicht ein paar Minuten später Eva ein Bild der Hütte mit allen Unterschriften. Es ist nur der Weißherbstumhalbelfgenießer mit einem Freund da und beide haben volle, roséfarbene Gläser vor sich. Wir haben kurz Zeit und die Truppe versammelt sich auf der Terrasse und Eva bedankt sich für das Engagement der Kinder, hofft, dass die Bilder mit mürrischen Gesichtern, die sie im Tagebuch gesehen hat einfach nur im falschen Moment ausgelöst wurden. Besonderes Lob erhalten alle für den Sonntag mit großem Andrang. Jedes Kind bekommt ein 0,5l Probierglas geschenkt und die Volljährigen einen Schorlesack. Die IGS dankt liebe Eva, lieber Lars. Ohne euch Mutigen wäre eine solche Aktion nicht möglich. In meiner Abwesenheit wurde beschlossen heute nur kalte Speisen plus Flammkuchen anzubieten. Dann kommt die erste Bestellung – Suppe mit Servelat. Na bitte – also mach ich’s schnell warm. Falsche Entscheidung – s gibt was es gibt un wasses nit gibt gibt’s nit. Hätte mich nicht einmischen dürfen – wer weiß, wieviele Suppen heute über den Tresen gehen – wenns nur drei sind haben wir wieder 10 Portionen übrig. Ich nehm’s vorweg – die Studis hatten Recht – insgesamt waren es vier Suppen – der Rest steht noch im Topf – mein Fehler.
Klaus aus der Landeshauptstadt kommt vorbei und zeigt sich, wie schon im letzten Jahr bei der Tour, begeistert von unserem Projekt. Er steht Nele und Simon beratend beim Montagemarathon der Schorlebretter zur Seite. Später kummd noch de Exlehrer mim Ebike vorbei – Rekord Norbert du warschd jetzt dreimol do. Der Betrieb lässt die Kinder nicht ins Schwitzen kommen. Inzwischen sind sie ja Halbprofis und kennen die Handgriffe, um ihre Speisen zu kredenzen. Eval Knievel steht den ganzen Tag an der Spülmaschine. Er hat beschlossen, dass er ein bisschen was nacharbeiten muss, weil er in den vergangenen Tagen sehr angeschlagen und krank durch den Wald gewandelt ist – gute Einstellung. Bob ist wieder da, wo er hingehört – in der Küche. Alles was er im Freien an Aufgaben hatte blieb leider unvollendet – rund ums Essen isser genial, ausdauernd und perfekt. Lipgloss und die Grinsekatze sind da – wieder weg – und nach Anschiss von Nele wieder da – dann klappt’s. Der Waffelteiggott versucht sich nun auch am Kuchenteig. Zusammen mit der BäckerNele wiegt und rührt und walkt er den Teig für drei Kuchen zusammen – gut. In der Zeit, in der du mit deinen Händen arbeitest lässt du deine Lippen in Ruhe. Eigentlich müsstet du den ganzen Tag Teig machen. An der Theke souveränen OhnePunktundKomma und die Bahn Kasse und Getränke. Die Monopolytruppe werkelt weiter an ihrem Brettspiel und draußen finden Kartenspiele statt. Die Studenten halten sich raus und geben den Kindern das Vertrauen den Laden auch alleine im Griff zu haben – das ist perfekt – und klappt. Am Nachmittag greifen die Bachelor und Mastermenschen, zusammen mit dem Kompass der Grinsekatze und Ajo zu Schaufel und Schubkarre. Sie sind drei Stunden in ihrem Film. Die Bahn und OhnePunktundKomma stoßen dazu und helfen im Endspurt des Tages mit. Unermüdlich zeigt sich heute der Kompass. Zuerst schraubenschlüsselt er alle Bänke vor der Hütte fest und dann begleitet er die Bauarbeiter und schwingt die Schaufel mit BäckerNele – interessante Konversation inklusive. DerbesteBruderderWelt jobt nun hinter der Theke und battlet bei der Bestellung zweier Biker mit dem kleinen Einmaleins. Die ehrlichen Zweiradler retten unsere Abendbilanz. Alleine gelassen von seinen Kameraden – keiner außer ihm ist noch am Start. Es ist einfach zu wenig los und der Bewegungs- und Spieltrieb zu groß. Los ist, dass Eval Knievels Großeltern vorbeischauen und auch Grinsekatzes Papa und Bruder – lange gemeinsame Erzählzeit. 17 Uhr: auf dem Bau fallen die Werkzeuge zu Boden – uffgeramt werd – die Hüttencrew muss noch ne Stunde on air sein. Romeo kommt mit Freunden und genießt auf der Terrasse die Athmosphäre – schä, dass die Longboarder immer wieder auftauchen. HFProfis Anhänger sind auch da, mit Mohrenköpfen (ich bin zu alt für schokoladenüberzogene Schaumküsse) von der Kerwe und bleiben so lange sitzen bis es zu frisch für kurze Ärmel wird. Für nach 18 Uhr hat sich OhnePunktundKommas Papa auf nen Schorle nach Bergankunft angemeldet. Er kommt zusammen (zeitlich) mit Alex – änner esst un trinkt – de anner trinkt nur e Isotonisches. De Isoton unterhält sich ein paar Minuten mit mir und – er kapierts – was?- dass was wir hier oben und auf der Zugspitze und mit dem Volleyball, dem Bike, Zirkusutensilien und im Rollstuhl und mit anderen Ländern tun – fürs Leben lernen. Wir bereiten darauf vor – nicht nur mit Praktikum in 9. Nein – auch mit unseren Herausforderungen. Selbst gewählt – bei vielen Erstwahl – bei einigen Zweitwahl – bei wenigen Drittwahl. Drei Drittwähler habe ich bekommen – schwierig in den Planungen. Traurige Kinder, die lieber auf die Zugspitze oder in den Sand zum Beachen gegangen wären – nun ja. Heute hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, dass auch nur ein Kind nicht gerne bei uns ist und keine Aufgabe findet, mit der es seinen Tag sinnvoll gestalten kann. Sie haben sich dann doch alle darauf eingelassen auf der Hütte zu zaubern und mir und auch den drei Azubis, die mit den Kindern umgehen, als hätten sie schon 5 Jahre Berufserfahrung, macht es auch riesigen Spaß. Wir sehen was gewachsen ist, was sich entwickelt hat, auch wenn es viel Akku gefressen hat. Dieses Mal mehr als in den letzten 8 HFs. Aber die Hütte ist gebucht fürs kommende Jahr. Es wird wieder Kinder geben, die hier oben reifer werden. Welcher Lehrer es dann macht, werden wir sehen. Vielleicht ich – vielleicht ein(e) andere(r). Ingo, Toni, Klaus und die anderen Gebäudemanager der Schulen der Tour wieder zu sehen bleibt eine attraktive Option. Mal abwarten wie sich, nach der OP, der ehemalige Astralkörper anfühlt – ma werd jo nit jünger.
Eiernudeln gemacht – gegessen – mehr als die Hälfte fürs morgige Mittagessen übrig – Küche sauber machen – spielen – klönen – en Schorle trinke – 22 Uhr ab in die Kojen – weiterklönen – müde werden – schlafen.
Nele, Nele, Simon ihr seid die Besten – die Kinder sind näher bei euch als bei mir – nicht nur in Jahren – das spricht für euch und nicht gegen mich
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